Page 32 - Besser hoeren fuer alle
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|| Räume ohne HörBarrieren ||
Möglichst viel Direktschall, zwischen 0,8 m und 2,8 m Höhe anordnen und
wenig Diffusschall eine entsprechende Anzahl nebeneinander in
den umlaufenden Rahmen stellen.
Personen, die darauf angewiesen sind, das
Sprachsignal mit dem Hörgerät aus dem Raum Platzbedarf für Schallabsorber
heraus aufzunehmen, benötigen eine möglichst Für eine möglichst breitbandige Wirkung der
„trockene“ raumakustische Situation, die fast aus- Schallabsorber sind generell große Bautiefen
schließlich Direktschall-Anteile enthält. Die Diffus- notwendig, die an der Decke mindestens 150
schall-Anteile sollen noch geringer sein, als dies bis 200 mm betragen. An der Rückwand wären
für Guthörende günstig wäre. ebenfalls 150 mm anzustreben. Dort wird häufig
aber aus Platzgründen auf 80 bis 100 mm, teil-
Schallabsorbierende Unterdecken weise sogar auf die Plattendicke von 40 mm oder
Für die schallabsorbierende Decke kommen al- 50 mm reduziert.
le Mineralfaserplatten (Glasfaser- oder Basalt-
faser-Material) mit offenporiger Oberfläche in Teppiche mindern Störgeräusche
Frage, deren längenbezogener Strömungswider- Für den schallabsorbierenden Bodenbelag haben
stand zwischen 5 und 50 kNs/m4 liegt und die sich an vielen Stellen Nadelfilz- und insbesondere
als selbsttragende Deckenplatten ohne weitere Kugelgarn-Beläge bewährt. Wenn man glatte und
Abdeckung eingebaut werden können. harte Bodenbeläge durch derartige Teppiche aus-
tauscht oder abdeckt, so ergibt sich nicht nur eine
Rückwandecho vermeiden schallabsorbierende Wirkung, sondern vorrangig
Bringt man ein schallabsorbierendes Rückwand- werden die Störgeräusche ganz erheblich gerin-
paneel an, so entstehen für diese Schallausbrei- ger. Dadurch hebt sich das Sprachsignal besser
tungsrichtung angenäherte Freifeldbedingungen, aus dem Störgeräusch hervor.
weil das Rückwandecho entfällt. Somit ist ent-
sprechend weniger Diffusschall vorhanden, der Welche Anforderungen bestehen
sonst die Sprachverständlichkeit verschlechtern für die Materialauswahl?
würde. Der etwas geringere Nutzsignalpegel wird Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind die Anfor-
durch einen deutlich geringeren Störgeräuschpe- derungen nachfolgend aufgeführt:
gel mehr als wettgemacht. • hochgradige und breitbandige Schallabsorption
• gute Lichtreflexion
Aus praktischen Gründen sollte man schallab- • optisch ansprechend
sorbierende Wandpaneele nicht bis zum Fußbo- • hohe mechanische Stabilität
den herunterführen, sondern in etwa 0,8 m Hö- • Brandschutz-Klassifizierung mindestens B1
he bzw. oberhalb der Stuhllehnenhöhe beginnen • Allergie, Hygiene und Reinigung
und dann mit serienmäßigen Platten den Bereich • Umweltverträglichkeit
der Kopfhöhe (und somit Mund- und Ohrhöhe) • geringe Konstruktionshöhe (Decke ca.
sitzender und stehender Personen abdecken. 150...200 mm, Wand ca. 80...100 mm)
• gängige Rastermaße mit wenig Verschnitt aber
Mineralfaser-Wandpaneele optimaler Ausnutzung der Flächen
Die Ecophon-Wandpaneele SuperG oder Aku- • schnelle Verfügbarkeit
tex werden mit einem Metall- oder Holzrahmen • handwerksübliche Konstruktionen
gefasst und mit einer Bautiefe von 100 mm • schneller Einbau (gegebenenfalls auch in
(40 mm Materialdicke und 60 mm Hohlraumtie- Eigenhilfe)
fe) vor der Wandfläche angebracht. • günstiger Preis
Mehrschicht-Leichtbauplatten Bestehende Räume ergänzen
Die Mehrschicht-Leichtbauplatten, Typ Tektalan F, Für Räume, die schallabsorbierend nachgerüstet
werden in 50 mm Dicke geliefert. Man kann sie werden sollen, muss zunächst erfasst werden, wel-
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