Page 35 - Besser hoeren fuer alle
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|| Barrierefreies Planen und Bauen ||
Normen, Regeln und Gesetze gen, Empfehlungen und Hinweise für die Pla-
müssen aufgrund der UN- nung“ veröffentlicht. Zitat des Einführungsbei-
Behindertenrechtskonvention trags vom Beuth Verlag:
geändert und erweitert werden.
„Im Sinne des inklusiven Bauens sind von Beginn
DIN Normen rund um das barrierefreie Planen der Planung an die Bedarfe von Personen mit
und Bauen sind der Maßstab nach den anerkann- eingeschränktem Hörvermögen zu berücksichti-
ten Regeln der Technik. Für die Umsetzung der gen. Nicht nur die typischen „Veranstaltungsräu-
Inklusion im Bereich des Hörens sind nachste- me“ dienen der Kommunikation, sondern Kom-
hende Normen relevant. munikation findet überall dort statt, wo sich Men-
schen begegnen, zum Beispiel in Fluren, Foyers,
DIN 18040 Pausenhallen und Ähnliches. Die Norm berück-
sichtigt den aktuellen Kenntnisstand bezüglich
Ziel dieser Norm ist die Barrierefreiheit bauli- Hörsamkeit und Inklusion.“
cher Anlagen, damit sie für Menschen mit Be- www.beuth.de/de/norm/din-18041/245356770
hinderungen in der allgemein üblichen Weise,
ohne besondere Erschwernis und grundsätz- Im Anhang F (informativ) der DIN werden die
lich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar Hilfsmittel für Maßnahmen zur Verbesserung
sind. Dies ist konform mit dem § 4 BGG des der Sprachverständlichkeit bei Schwerhörigkeit
Behindertengleichstellungsgesetz. aufgeführt
Die DIN 18040-1 beschränkt sich auf öffentlich
zugängliche Gebäude. Nachstehende Positionen DIN EN 60118-4
der DIN sind für Hörgeschädigte relevant.
Die IEC 118 Messung dient der Qualitätssiche-
Ziffer 4.6 Service-Schalter, rung von Hörgeräten. Es ist ein weltweit standar-
Kassen, Kontrollen disiertes Verfahren und für alle Hersteller verbind-
Service-Schalter mit geschlossenen Verglasun- lich. In Deutschland ist dies in der DIN EN 60118
gen und Gegensprechanlagen sind zusätzlich mit beschrieben.
einer induktiven Höranlage auszustatten. Ser-
vice-Schalter und Kassen in lautem Umfeld und Die Einstellung der T-Spule im Hörgerät wird in
Räume zur Behandlung vertraulicher Angelegen- der DIN EN 60118-1 beschrieben.
heiten sollten mit einer induktiven Höranlage
ausgestattet werden. Die Anforderungen an induktive Höranlagen fin-
den sich in der DIN EN 60118-4. Jede induktive
Ziffer 5.2.2 Informations- und Höranlage muss nach dieser Norm eingemessen
Kommunikationshilfen werden, damit ein optimaler Empfang über die
In Versammlungs-, Schulungs- und Seminarräu- T-Spule (Induktionsspule) möglich ist.
men müssen für Menschen mit sensorischen
Einschränkungen Hilfen für eine barrierefreie In- Zitat aus dem Einführungsbeitrag der Neufassung
formationsaufnahme zur Verfügung stehen. Sind der DIN EN 60118-4 im Oktober 2015:
elektroakustische Beschallungsanlagen vorgese- „Der Gebrauch von Induktionsschleifen-Anlagen
hen, so ist auch ein gesondertes Übertragungs- hat sich auch auf Kommunikations-Szenarios wie
system für Hörgeschädigte, das den gesamten zum Beispiel Verkaufsstellen für Tickets, Bank-
Zuhörerbereich umfasst, einzubauen. schalter oder Drive-in-/Drive-through-Einrichtun-
gen ausgebreitet.“
DIN 18041: 2016-03
Im März 2016 wurde die neue DIN 18041 mit
dem Titel „Hörsamkeit in Räumen - Anforderun-
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