Page 14 - Besser hoeren fuer alle

|| Technik beseitigt HörBarrieren ||

Was bedeutet der Begriff kette vom Sprecher zum Zuhörer nicht verändert,
Hörassistenzsysteme? sondern mittels technischer Lösungen die Spra-
che bzw. Musik direkt – ohne Umwege – an das
Der Begriff der sog. Assistenzsysteme hält mittler- Ohr des Hörers übermittelt.
weile in verschiedenen Bereichen des täglichen
Lebens Einzug, wie z.B. in der Autoindustrie und Wie funktionieren
jetzt auch in der Hörakustik. Ein Hörassistenzsys- Hörassistenzsysteme?
tem meint in diesem Zusammenhang eine assis-
tierende technische Lösung zur Verbesserung der Für einen Überblick über assistierende Hörtechni-
Hörsituation. Diese Assistenzsysteme sind nicht ken ist es sinnvoll, die Abfolge im Übertragungs-
nur für Menschen mit einem Hörverlust unver- prozess von der Schallquelle (Sender) zum Emp-
zichtbar, sondern können auch ohne Hörgeräte fänger (Zuhörer) genauer zu kennen.
genutzt werden. Hörassistenzsysteme sind entwe-
der im privaten Lebensumfeld als individuelle Lö- Meistens wird die Sprache mit einem Mikrofon
sung anwendbar oder werden im öffentlichen Be- in der Nähe des Sprechers aufgenommen und
reich für jeden Zuhörer zur Verfügung gestellt und direkt, ohne Beeinflussung durch Störschall oder
können damit eine größere Zielgruppe erreichen. Nachhall und ohne Qualitätsverluste, in elektri-
sche Signale umgewandelt. Wenn die Schallsig-
Die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten sind nale bereits elektronisch zur Verfügung stehen,
zahlreich und es gibt häufig auch konkurrierende wie z.B. bei einem elektrischen Musikinstrument
Maßnahmen. So kann es eine Strategie sein, di- oder einer Musikdatei, kann das Signal direkt über
rekt die Qualität der Schallquelle zu beeinflussen, ein Kabel oder galvanisch abgegriffen werden.
die Raumakustik zu verbessern oder den Stör-
schall zu minimieren. Diese Maßnahmen erfor- Wenn die Signale in elektrischer Form vorlie-
dern ein aktives Eingreifen in die Kommunikati- gen, kann die Entfernung von der Schallquel-
onskette wie z.B. die Bitte an den Sprecher deut- le zum Empfänger drahtgebunden mit einem
licher zu sprechen oder an die anderen Teilneh- Kabel (meistens unpraktisch und störanfällig)
mer die Störgeräusche zu vermindern. Die Rau- oder drahtlos (benötigt Stromversorgung) über-
makustik wie z.B. die Verminderung von Nachhall brückt werden. Am sinnvollsten ist eine drahtlo-
kann nachträglich nur mit bauakustischen Maß- se Verbindung, entweder über die Wirkprinzipi-
nahmen geändert werden und in manchen Situa- en: Induktion (Elektromagnetisches Feld), Infra-
tionen kann auf Störschall von außen wie z.B. Ver- rot (Licht) oder Funk bzw. Hochfrequenz:
kehrsgeräusche kein Einfluss ausgeübt werden.
Im Unterschied zu den aktiven Maßnahmen, wie Nachdem die Entfernung vom Sender zum Emp-
oben beschrieben, wird beim Einsatz von tech- fänger drahtgebunden oder drahtlos überbrückt
nischen Hörassistenzsystemen die Übertragungs- wurde, erfolgt die Ankopplung an den Empfän-
ger, also den Zuhörer. Die Information
von der Schallquelle kann dann entweder
Schallquelle über vorhandene individuelle Hörsyste-
me oder über einen Kopfhörer in das Ohr
Mikrofon/akustisch Audioausgang/galvanisch
gelangen.
Induktion / Funk/Bluetooth / Infrarot / Kabel
Eine Anbindung an vorhandene Hörsys-
Empfänger teme hat gegenüber einem Kopfhörer er-
hebliche Vorteile, wie z.B. den Erhalt des
Mit individuellem Hörsystem Ohne Hörsystem gewohnten Klangbildes oder Ansprech-
• T-Spule/induktiv • Kopfhörer/Schall
• Audioeingang/galvanisch • Blitzlampe/Licht barkeit für Signale von außen, da das
• Streamer/Funk • Vibrationsgeber
interne Mikrofon dabei noch aktiv sein
Abbildung 1: Prinzip der Hörassistenzsysteme kann. Somit sollte diese Form bevorzugt
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